Eickelborn im historischen Pressespiegel
Neues aus den 1896-1899er Jahren
Die örtlichen Pressemeldungen vom Ende des vorletzten Jahrhunderts spiegeln zunächst eine Kontinuität des Eickelborner Dorflebens wieder: Die Anzeigen der Jahre 1896 bis 1899 betreffen – wie bereits in der Vergangenheit dokumentiert – den Verkauf von Zuchtochsen, von Grasschnitt, von Bäumen und geschlagenem Holz, von Milch und – natürlich – das jährliche Schützenfest „in gewohnter Weise unter decorirten Zelten“ beim „Gastwirth Wrede“.
Im Patriot № 94 vom 06.08.1898 wird die Einrichtung einer „öffentlichen Sprechstelle“ für „Teilnehmer der Stadt-Fernsprecheinrichtung“ auch in Eickelborn mitgeteilt.
Auch gebaut wird weiter: Für eine „Neubau-Verdingung“ des „Landwirths Heinr. Laux zu Eickelborn“, konkret eines Wohn- und Wirthschaftsgebäudes, werden im Patriot № 28 vom 07.03.1896 u. a. „Erd-, Maurer, Zimmrer-, Klempner-, Schreiner-, Schmiede- und Schlosserarbeiten“ vergeben.
Die nachlesbaren Stellenangebote betreffen
- 1896 die Stelle eines „Wärters“ für die „Provinzial-Irren-Pflegeanstalt zu Eickelborn“,
- 1897 das Ausbildungsangebot für einen „Schneiderlehrling (katholisch)“ beim Eickelborner Schneidermeister Theodor Schröer.
Was bei der Durchsicht dieser Jahre auffällt, sind sonst seltene lokale ‚Ereignisse’ im Ort. So
- wird am 1. März 1897 der Ackerknecht Griese auf der Oestinghauser Chaussee im Gebiet Eickelborn niedergeschlagen und „alsdann seiner silbernen Cylinderuhr, nebst Portemonnaie und Inhalt beraubt“ (Patriot № 27 vom 04.03.1897),
- wird am 9. Juni 1897 die Leiche des in Eickelborn beschäftigten, in de Lippe ertrunkenen Kleinknechts B. Räker von Baggern der Firma Kleeschulte in Hovestadt geborgen (Patriot № 70 vom 12.06.1897),
- werden am 20. September 1989 einem Knecht aus dem Kirchspiel Beckum in Eickelborn Pferde und Wagen gestohlen (Patriot № 115 vom 24.09.1898),
- sieht sich R. Steinhoff aus Eickelborn veranlasst, im Patriot № 113 vom 21.09.1899 die „gegen Emilie Riemann ausgesprochene Beleidigung“ öffentlich „als Unwahrheit“ zurückzunehmen.
Ulrich Kobbé